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Aktuelles


14.06.2023

Erfolgreiche Nachwuchsförderung an Main und Tauber - Landkreis mit überdurchschnittlichem Ergebnis

Der Main-Tauber-Kreis ist mit drei Beruflichen Schulen seit September 2020 eine Modellregion in Baden-Württemberg für die Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf. Die Mitglieder der Regionalen Steuerungsgruppe „Übergang Schule – Beruf“ haben sich zu einer Arbeitssitzung im Landratsamt Main-Tauber-Kreis getroffen. Die vorgestellten Ergebnisse für das Schuljahr 2021/22 zeigen, dass der Landkreis im Vergleich mit allen Modellregionen überdurchschnittlich gut abgeschnitten hat.

Bildungsgang AVdual: Berufliche Bildung und Ausbildungsvorbereitung im Fokus

Seit Beginn des Schuljahres 2020/2021 bieten drei Berufliche Schulen in der Trägerschaft des Main-Tauber-Kreises den Bildungsgang Ausbildungsvorbereitung dual (AVdual) an: das Berufliche Schulzentrum in Wertheim, die Gewerbliche Schule in Tauberbischofsheim und die Berufliche Schule für Ernährung, Pflege, Erziehung in Bad Mergentheim. AVdual ist ein neuer Bildungsgang an Beruflichen Schulen für Schülerinnen und Schüler mit oder ohne Schulabschluss. Der Besuch der Schule schließt sich an die allgemeinbildende Schule an. Der Fokus dieser Ganztagesschulform liegt auf der beruflichen Bildung und Ausbildungsvorbereitung. Aufgrund des hohen Praxisbezugs sollen die Jugendlichen am Ende des Schuljahres in eine Berufsausbildung starten können. Unterstützt werden sie auf ihrem Weg von AVdual-Begleiterinnen und -Begleitern. Sie fungieren ebenfalls als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Praktikumsbetriebe. Gefördert wird das Programm vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.

Die Auswertungen durch die „FamilienForschung BW“ beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg belegen, dass es vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Programms im Main-Tauber-Kreis gelungen ist, ihren Schulabschluss im vergangenen Schuljahr nachzuholen und einen Ausbildungsplatz zu finden. 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler hatten zum Start in das einjährige AVdual keinen Schulabschluss.

Das Praktikum als Erfolgsfaktor für den zukünftigen Karriereweg

Umso erfreulicher ist es, dass am Ende über 70 Prozent der Absolventinnen und -Absolventen einen Abschluss geschafft haben. Knapp die Hälfte wurde zudem in Ausbildung vermittelt. Im Vergleich mit allen Modellregionen liegt der Main-Tauber-Kreis mit diesem Ergebnis knapp zehn Prozent über dem Durchschnitt. 74 Prozent haben ihre Ausbildung zudem in ihrem ehemaligen Praktikumsbetrieb begonnen. Dieser sogenannte „Klebeeffekt“ verdeutlicht, wie gut die Zusammenarbeit mit den Betrieben trotz zahlreicher Herausforderungen gelungen ist. „Das Monitoring belegt eindeutig, dass umfangreiche Praktika die Chancen auf einen Ausbildungsplatz verbessern und ein wesentlicher Erfolgsfaktor für einen erfolgreichen Berufseinstieg sind. Der Main-Tauber-Kreis liegt auch hier knapp zehn Prozent höher als in allen Modellregionen und nochmals drei Prozent höher als im Vorjahr“, bekräftigte Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung beim Landratsamt. „Ohne den großen Einsatz der AVdual-Begleitkräfte und die gute Zusammenarbeit der Akteure in den Schulen sowie mit allen Partnern wären solch gute Ergebnisse nicht möglich gewesen“, sagte Ursula Mühleck weiter. Sie dankte allen Beteiligten ausdrücklich und betonte, dass der eingeschlagene Weg mit vollem Einsatz fortgeführt werden müsse.

Neben den wichtigsten Ergebnissen aus dem AVdual-Monitoring präsentierte Ralf Kaiser vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg Ergebnisse der Verbleibserfassung von Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Abgangsklassen in Haupt- und Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen. Im Main-Tauber-Kreis haben rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler im Anschluss an die allgemeinbildende Schule eine Berufsausbildung begonnen – knapp zehn Prozent mehr als in allen Modellregionen. Betrachtet man den Übergang in Ausbildung nur für die Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulabschluss, fällt der Unterschied noch größer aus. Der Main-Tauber-Kreis liegt hier 13 Prozent höher als alle Modellregionen und mit einer Übergangsquote von 36 Prozent an der Spitze aller Vergleichswerte. Es gibt zudem im Main-Tauber-Kreis kaum Unterschiede beim Übergang in Ausbildung zwischen den erreichten Bildungsabschlüssen, das heißt der Übergang in Ausbildung ist fast genauso vielen Schülerinnen und Schülern mit Hauptschulabschluss gelungen wie mit mittlerem Bildungsabschluss. „Das sind insgesamt sehr gute Ergebnisse für den Main-Tauber-Kreis“, hielt Kaiser fest. Allerdings streben Jungen im Landkreis eher eine Ausbildung und junge Frauen vermehrt einen höheren Schulabschluss an. Bei diesem Punkt waren sich alle Anwesenden einig: Es muss noch mehr dafür getan werden, junge Frauen für eine Ausbildung zu gewinnen und die Vorteile einer Ausbildung stärker in den Fokus zu setzen.

Die ausführlichen Ergebnisse des AVdual-Monitorings und der Verbleibserfassung sowie nähere Informationen zum Regionalen Übergangsmanagement und zum Bildungsgang AVdual gibt es beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Amt für Schulen und ÖPNV, Katrin Stephan, Telefon 09341/82-5822, E-Mail katrin.stephan@main-tauber-kreis.de.

Betriebe, die Praktikumsplätze für AVdual anbieten möchten, können sich in die Datenbank für Praktikumsstellen im Main-Tauber-Kreis aufnehmen lassen. Dies ist über ein Kontaktformular unter www.main-tauber-kreis.de/avdualAVdual sowie per Telefon oder E-Mail möglich.

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