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Kauffrau für Tourismus und Freizeit - "Erfahrungsbericht"

Christina Weber aus Werbach macht in unserem Landratsamt eine Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit. Seit dem 1. September 2013 ist sie nun schon in der Geschäftsstelle des Tourismusverbands „Liebliches Taubertal“ tätig. Die eigentlich dreijährige Ausbildung wird sie bereits nach zwei Jahren abschließen können. Doch der Reihe nach.

2012 hat die 22-Jährige im örtlichen Matthias-Grünewald-Gymnasium ihr Abitur abgelegt. Anschließend war ein neunmonatiger Aupair-Aufenthalt in Barcelona angesetzt. „Die spanische Sprache hat mich schon immer interessiert“, erzählt Christina Weber. Aus diesem Grund hat sie während der Schulzeit auch schon an einem Schüleraustausch mit einer Schule aus Peru teilgenommen. Neben einem zweimonatigen Aufenthalt in Lima, der Hauptstadt des südamerikanischen Andenstaates, hatte sie für die gleiche Zeit eine Schülerin aus Peru bei sich zu Gast. „Das war schon eine sehr aufregende Zeit“, erzählt Christina Weber zurückblickend. Folgerichtig wollte sie nach dem Abi ein anderes spanischsprachiges Land kennenlernen. Aus den geplanten neun Monaten in Barcelona wurde jedoch nichts. Aufgrund familiärer Probleme innerhalb ihrer Gastfamilie musste sie bereits nach drei Monaten wieder ihre Koffer packen.

Für sie hatte der abgebrochene Au-pair-Aufenthalt auch eine gute Seite. In der dadurch entstandenen freien Zeit begann sie sich für ihre Ausbildung zu interessieren. Nach der Bewerbung und einem anschließenden Praktikum in der Geschäftsstelle des Tourismusverbandes hatte sie ihren Ausbildungsplatz in der Tasche.

Drei Jahre dauert die Ausbildung in der Regel. Wegen ihres Abiturs hat Christina Weber auf zwei Jahre verkürzen können. Während dieser Zeit besucht sie neben der Ausbildungsstellein unserem Landratsamt die Robert-Schuman-Schule in Baden-Baden. Durch die Verkürzung hat sie das erste Lehrjahr übersprungen undist direkt ins zweite Schuljahr eingestiegen. Alle sechs bis acht Wochen muss sie nun zum 14-tägigen Blockunterricht in den kleinsten Stadtkreis unseres Bundeslandes. Untergebracht ist sie in dieser Zeit in einem WG-Wohnheim auf einem alten Kasernengelände. Hier müsse sie zwar jedes Mal vollständig ein- und ausziehen und sei auch immer in einer anderen WG untergebracht, doch sei diese Lösung eben deutlich kostengünstiger als sich für die komplette Zeit eine Wohnung zu nehmen. „Außerdem habe ich die Möglichkeit, immer gemeinsam mit einer Freundin in eine WG ziehen zu können. Dadurch sind nie alle Mitbewohner komplett neu“, erzählt Christina Weber.

Neben üblichen Fächern wie Deutsch, Gemeinschaftskunde, Wirtschaft und Ethik sind Steuerung und Kontrolle, Marketing und Reiserecht die berufsbezogenen Fächer. Das Fach Marketing gefalle ihr besonders gut. Um später auch fremdsprachige Kunden beraten zu können, wird auch auf die beiden Fremdsprachen Englisch und Französisch großen Wert gelegt. „Leider ist in meinem Lehrjahr kein Spanischkurs zu Stande gekommen“, bedauert sie. Aus unserer Region kommen nicht viele ihrer Mitschüler: „Die meisten Schüler aus meiner Klasse kommen aus dem Schwarzwald.“ Eine Mitschülerin mache ihre Ausbildung beispielsweise im Europapark. Wenn Christina Weber dann wieder im Landratsamt tätig ist, gehören die Gestaltung von Flyern, der Einsatz auf verschiedenen Messen, das Schreiben von Pressemitteilungen oder die Vorbereitung von Ausstellungen zu ihrenHauptaufgaben. Außerdem ist sie für die Aktualität der Smartphone-App des Tourismusverbandes „Liebliches Taubertal“ zuständig. Besonders in Erinnerung bleibt ihr ihre erste selbst gestaltete Broschüre für das Weihnachtsprogramm 2013. „Diese zum ersten Mal in den Händen zu halten, war natürlich schonein tolles Gefühl“, erzählt sie stolz.

In ihrer Freizeit hat es ihr vor allem die fünfte Jahreszeit angetan. Dann tanzt sie auf zahlreichen Faschingsveranstaltungen im Kreis bei der Werbacher Garde mit. Für den Show- und Gardetanz beginnen dabei schon im April die wöchentlichen Vorbereitungen. Außerdem trifft sie sich gerne mit Freunden, spielt Gitarre – auch wenn die zuvor immer etwas Staub fangen muss – und geht auf Reisen. Im Anschluss an ihre Ausbildung möchte sie auf jeden Fall ein Studium beginnen. Ob dieses im Tourismus- oder im Marketingbereich sein wird, hat sie noch nicht endgültig entschieden. Mit ihrer Ausbildung an unserem Landratsamt ist sie für beide Bereiche sicherlich gut vorbereitet. 

Dieser Beitrag entstand im Mai 2015.
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